MARKUS ULLRAM

Leseprobe

.........Diese äußerlichen Zeichen des Krieges waren verwischt und großteils auch ausgelöscht. Und auch die Erinnerungen waren zu der Zeit erkaltet. So das sie nur noch ein Schatten waren, der den Zurückdenkenden den Sinn verdüsterte. Freilich vermieden sie es, die hässlichen Gedanken heraufzubeschwören und dadurch schien ihnen meistens die Sonne. Sie verrichteten ihre Arbeit ohne allzu viel nachzugrübeln und in ihrem Geist allzu viel in die Vergangenheit zurückzureisen. So lebten die Leute wieder eher unbeschwert, höchsten bedrängt von dem ein oder anderen alltäglichen Problemchen. Mit dem Krieg war es so wie mit dem schwarzen Wald, den angeblich ein Zauberer oder Hexer geschaffen hatte, sie sprachen nicht darüber. Jedenfalls hielten sie es sehr lange so. Dann aber fiel Ihnen zumindest beim zweiten Thema die Verdrängung immer schwerer. Erste Gerüchte kamen auf ,dass äußerst Sonderbares in Matane Wald vor sich ging ,das alles Andere als ein gutes Omen sein konnte. Der Friedhof ist erwacht hieß es. Einige waren schon im Zwielicht verschollen, weshalb jeder, der noch seiner Vernunft habhaft war, einen weiten Bogen um die schwarzen Bäume machte. Böses beseelte sie, so sagte man und wer so vermessen war unter sie zu treten, war verloren. Nun all das war durchaus nichts Neues und da diese Bedrohung bereits ihr Leben lang existierte, sie weder räumlich noch gedanklich, auch nicht der Vorstellung , in die Nähe dien ,hatten sie sich daran gewöhnt und das verbannte diesen Ort des Schreckens aus ihrem Bewusstsein.